Paketverwaltung-Konzepte

Paketquellen, Abhängigkeiten und Update-Strategien verstehen. Systemunabhängige Konzepte vor distributions-spezifischen Werkzeugen.

Paketverwaltung-Konzepte

Unix-Systeme verteilen Software über Pakete. Ein Paket enthält Programme, Bibliotheken, Konfigurationsdateien und Metadaten. Die Paketverwaltung installiert diese Pakete, löst Abhängigkeiten auf und hält das System aktuell.

Debian nutzt APT mit dpkg, Arch verwendet pacman, OpenBSD hat pkg_add. Die Werkzeuge unterscheiden sich, die Konzepte bleiben identisch: Zentrale Paketquellen (Repositories), automatische Abhängigkeitsauflösung, sichere Aktualisierung.

Warum Paketverwaltung wichtig ist

Software aus Paketquellen zu installieren ist sicherer als einzelne Downloads. Pakete sind signiert und geprüft. Updates kommen aus vertrauenswürdigen Quellen. Die Paketverwaltung garantiert, dass alle Abhängigkeiten erfüllt sind - ein installiertes Programm funktioniert garantiert.

Windows-Nutzer laden .exe-Dateien von Webseiten - potenzielle Malware-Quelle. Unix-Systeme bieten zehntausende Pakete aus verifizierten Quellen. Ein apt install nginx installiert einen geprüften, sicheren Webserver mit allen nötigen Bibliotheken.

Diese Serie erklärt die Konzepte distributionsunabhängig. APT-spezifische Befehle oder pacman-Syntax werden in den jeweiligen Distributions-Artikeln behandelt.

Die drei Artikel dieser Serie

Repository-Systeme: Zentrale Paketquellen

Repository-Systeme: Zentrale Paketquellen

Repository-Konzept mit gespiegelten Paketquellen. GPG-Signaturen für sichere Paket-Herkunft. Paket-Metadaten mit Name, Version, Abhängigkeiten. Unterschied offizielle und Drittanbieter-Quellen.
Binär-Pakete vs. Quellcode-Kompilierung

Binär-Pakete vs. Quellcode-Kompilierung

Binär-Pakete sind vorkompiliert und installieren schnell. Quellcode-Pakete ermöglichen Optimierungen und Anpassungen. Paket-Formate .deb, .rpm, .pkg.tar.zst. Build-Systeme und Kompilierungs-Optionen.
Abhängigkeitsauflösung: Bibliotheken verwalten

Abhängigkeitsauflösung: Bibliotheken verwalten

Programme benötigen Bibliotheken - nginx braucht OpenSSL, PostgreSQL braucht libpq. Automatische Abhängigkeits-Graphen. Konflikt-Erkennung bei inkompatiblen Versionen. Update-Strategien Rolling Release vs. Stable.

Update-Strategien: Rolling Release vs. Stable

Distributionen folgen unterschiedlichen Update-Philosophien:

Rolling Release (Arch):

  • Kontinuierliche Updates
  • Neueste Software-Versionen
  • Tägliche oder wöchentliche Aktualisierungen
  • Höhere Flexibilität, mehr Wartungsaufwand

Stable Release (Debian):

  • Versionierte Releases alle 2-3 Jahre
  • Nur Sicherheitsupdates für Software-Versionen
  • Langfristige Stabilität
  • Weniger Features, weniger Probleme

Hybrid (OpenBSD):

  • Halbjährliche Releases
  • Klare Upgrade-Pfade
  • Sicherheit vor Features
  • Mittlerer Wartungsaufwand

Diese Konzepte gelten distributionsunabhängig. Die Umsetzung unterscheidet sich:

  • Debian: apt update && apt upgrade für Sicherheit, apt full-upgrade für Major-Updates
  • Arch: pacman -Syu für alle Updates kontinuierlich
  • OpenBSD: sysupgrade halbjährlich zwischen Releases

Nach diesen Grundlagen

Mit diesem Fundament funktionieren die distributions-spezifischen Artikel:

  • Debian Grundlagen (geplant) erklären APT, dpkg, sources.list
  • OpenBSD Grundlagen (geplant) zeigen pkg_add, /etc/installurl
  • Arch Grundlagen (geplant) nutzen pacman, AUR

Diese Artikel setzen das Paketverwaltungs-Verständnis voraus und zeigen distributions-spezifische Werkzeuge.


Verwandte Grundlagen: