Init-Systeme: Dienste-Verwaltung verstehen

Service-Management systemunabhängig erklärt. Von PID 1 bis Abhängigkeiten - Konzepte für systemd, SysV und BSD.

Init-Systeme: Dienste-Verwaltung verstehen

Jedes Unix-System startet mit einem Init-Prozess. Dieser Prozess trägt immer die Prozess-ID 1 (PID 1) und ist Vorfahre aller anderen Prozesse. Das Init-System verwaltet Hintergrunddienste - SSH-Server, Webserver, Datenbanken.

Moderne Linux-Systeme nutzen meist systemd. Traditionelle Unix-Systeme verwendeten SysV-Init. OpenBSD hat rcctl. Die Werkzeuge unterscheiden sich, die Konzepte bleiben ähnlich: Dienste starten, stoppen, überwachen, bei Bedarf neu starten.

Warum Init-Systeme wichtig sind

Server funktionieren nur mit zuverlässig laufenden Diensten. Ein abgestürzter SSH-Server macht das System unerreichbar. Ein nicht-gestarteter Webserver zeigt keine Inhalte. Das Init-System garantiert, dass kritische Dienste automatisch starten und bei Problemen neu gestartet werden.

Die Wahl des Init-Systems beeinflusst die System-Verwaltung fundamental. systemd bietet umfangreiche Features und komplexe Abhängigkeiten. SysV-Init ist einfacher und transparenter. OpenBSD’s rcctl minimiert Komplexität bewusst.

Diese Serie erklärt die Konzepte unabhängig vom konkreten System. Distributions-spezifische Befehle wie systemctl oder rcctl werden in den jeweiligen Distributions-Artikeln behandelt.

Die drei Artikel dieser Serie

Init-Konzept: PID 1 und System-Start

Init-Konzept: PID 1 und System-Start

PID 1 als erster Prozess nach dem Kernel. Boot-Ablauf vom Kernel zu Diensten. Unterschied zwischen Kernel-Space und User-Space. Rolle von /sbin/init.
Service-Management: Dienste kontrollieren

Service-Management: Dienste kontrollieren

Start, Stop, Restart von Hintergrunddiensten. Autostart-Konfiguration beim Boot. Status-Abfragen und Log-Zugriff. Prozess-Überwachung und automatischer Neustart bei Absturz.
Abhängigkeiten und Reihenfolge

Abhängigkeiten und Reihenfolge

Service-Abhängigkeiten zwischen Diensten. Paralleler vs. sequenzieller Start. Zyklische Abhängigkeiten erkennen und lösen. Unterschiede zwischen Init-Systemen.

Vergleich: systemd, SysV-Init, BSD-Init

Diese Serie erklärt die Konzepte neutral. Die Distributions-Artikel zeigen dann die konkrete Umsetzung:

systemd (Debian, Arch):

  • Komplexes System mit vielen Features
  • Paralleler Service-Start
  • Units mit deklarativen Abhängigkeiten
  • Binary Logs (journald)

SysV-Init (klassisch):

  • Shell-Scripte in /etc/init.d/
  • Sequenzieller Start mit Runlevels
  • Text-basierte Logs
  • Einfach zu verstehen

BSD-Init (OpenBSD):

  • /etc/rc.d/-Scripte
  • rcctl für Service-Verwaltung
  • Minimale Komplexität
  • Transparente Konfiguration

Nach diesen Grundlagen

Mit diesem Fundament funktionieren die distributions-spezifischen Artikel:

  • Debian Grundlagen (geplant) zeigen systemd-Integration
  • OpenBSD Grundlagen (geplant) erklären rcctl
  • Arch Grundlagen (geplant) nutzen systemd mit Arch-Besonderheiten

Diese Artikel setzen das Init-Verständnis voraus und zeigen nur die distributions-spezifischen Details.


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